Javascript is required

Anlegen und Investieren

Soll ich in Krypto investieren?

Unsere Empfehlung mit Update für 2023

Letztes Update: 30.08.2023

Es kommt hier wirklich ganz darauf an, was für ein Typ Mensch du bist. Es folgt jetzt ein wenig Küchenpsychologie, aber bitte lies trotzdem weiter!

Aber hier schon einmal zu Beginn dir kurze Antwort: nein.

Für die lange Antwort: lies weiter …

Die lange Antwort: vielleicht, denn …

Als es bis 2021 auf dem Krypto-Markt fast jeden Tag neue Rekorde regnete, haben viele unserer Freunde und Bekannten zuerst ungläubig zugesehen und dann langsam ihre Vorsätze über Bord geworfen, niemals selbst in Bitcoin und andere Krypto-Währungen zu investieren.

Die Ursache: extrem starke FOMO. „Fear of missing out.“ Die Angst, während andere fette Beute machen, außen vor zu sein. Das kann natürlich auch in die Hose gehen. Und dass es in die Hose geht, ist nicht unwahrscheinlich. Wir alle erinnern uns an den ersten Run auf Bitcoin, wonach der Markt Anfang 2018 eingebrochen ist. Danach folgte der lange „Krypto-Winter“, in dem es allenfalls seitwärts auf dem Markt ging.

Und seit Ende 2021 ist der Markt stark eingebrochen und bewegt sich seitdem meistens seitwärts. Die Kryptobörse FTX ist kollabiert und die Anschuldigungen, denen sich der Gründer gegenübersieht, sind umfangreich.

Die Gefahr, dass du einen Teil oder alle deine Investitionen verlierst, wenn du in Krypto investierst, ist also ganz real. Das Problem mit Blasen am Markt ist: Man erkennt sie erst dann, wenn es zu spät ist. Also glaub nicht, dass bei einem Einbruch des Marktes, ausgerechnet du heil davonkommst. Die Empfehlung lautet daher weiterhin für die meisten: lasst die Finger davon!

Andererseits glauben viele immer noch an die Innovationskraft von Krypto. Und der nächste Hype könnte schon morgen losgehen. Und manche können es einfach nicht lassen …

FOMO und Krypto: Eine Strategie für die, die es nicht lassen können

Leidest du an FOMO und hast Angst etwas zu verpassen? Denn falls deine FOMO zu groß ist, mach Folgendes:

Strategie für FOMO-geplagte: Stecke maximal 5 Prozent deines Anlagevermögens (= dein verfügbares Geld ohne Notgroschen und geplante Ausgaben, das du bereit bist langfristig im Markt zu investieren und wachsen zu lassen) in Krypto-Währungen. Streue deine Investitionen dabei über mehrere kleinere Währungen wie auch die wichtigsten wie Bitcoin und Ethereum entsprechend ihrer Marktkapitalisierung. Hilfreich zur Orientierung, in welche Krypto-Währungen du deine Investitionen streuen kannst, ist dabei etwa ein von Bitpanda entwickelter Krypto-Index, der mehrere Währungen abdeckt: Bitpanda Crypto Index 25.

Wenn du wirklich risikobereit bist, investiere maximal 10 Prozent, aber nicht mehr. Sei dir ohnehin im Klaren, dass du alles verlieren kannst. Tatsächlich solltest du damit rechnen, dass du alles verlierst! Der Markt ist instabil und derzeit kaum reguliert, im Gegensatz zum Aktien- oder ETF-Markt. Rechne am besten damit, dass alles bald den Bach runtergeht und niemand deine Investitionen in Krypto retten wird. (Was ja wirklich nicht unwahrscheinlich ist.)

Also, soll ich in den Krypto-Markt investieren?

Wenn du 100 Leute aus der Krypto-Szene oder Finanzszene fragst, wirst du auch garantiert 100 unterschiedliche Antworten erhalten, wie und wann (und ob überhaupt) du in den Markt gehen solltest. Daran siehst du schon, wie unsicher die ganze Kiste im Moment noch ist. Aber einige Meinungen sind uns im Laufe der Zeit häufiger begegnet und ich finde sie ökonomisch plausibel begründet. Unsere Investment-Strategie versucht verschiedene Interpretationen des Krypto-Marktes unter einen Hut zu bringen.

1. Bitcoin ist Gold

Bitcoin ist eigentlich digitales Gold. Die Anzahl der möglichen Bitcoin ist begrenzt auf 21 Millionen und davon sind bestimmt schon etliche auf diversen externen Festplatten verloren gegangen. Simple Ökonomie sagt: Je mehr Leute auf den Markt kommen (Nachfrage), um ein begrenzt verfügbares Angebot (21 Millionen Bitcoin und keine Coin mehr) zu kaufen, umso teurer wird der Preis. Das ist Volkswirtschaftslehre im 1. Semester! Manche finden so gar nicht unrealistisch, dass der Preis für 1 Bitcoin auf 1 Mio. US-Dollar steigen könnte. Gegenwärtig finden wir das tatsächlich schwer vorstellbar. 

2. Krypto ist ein Technologie-Markt

Krypto-Währungen sind kein Rohstoff wie Gold und ihr Wert wird sich in Zukunft nicht mehr allein an der begrenzten Verfügbarkeit orientieren, sondern auch an ihrer technologischen Innovation. Im Jahr 2021 etwa ist Ethereum viel stärker im Wert gestiegen, auch da Ether und Ethereum einen technologischen Vorsprung und mehr reale Anwendungsgebiete haben. Es ist schlicht besser und nützlicher als Bitcoin. Es ist die bessere Technologie und wenn der Krypto-Markt ein Technologie-Markt ist, wird sich die bessere Technologie durchsetzen.

Falls diese Theorie zu 100 % wahr wäre, würde Bitcoin als erste, aber nicht mehr aktuellste und tatsächlich sehr unökologische Technologie bald wieder deutlich an Wert verlieren, während neuere, bessere und ökologischere Technologien an Wert gewinnen würden.

3. Krypto-Währungen vs. Krypto-Aktien

Auf dem Markt ist definitiv kein Platz für jede Menge Coins als Währungen. Wer sollte sie alle jemals nutzen? Und viele davon sind technologisch austauschbar. Was aber, wenn Krypto-Währungen gar nicht als Währungen zu verstehen sind, sondern als Aktien? Vieles spricht dafür, dass sich die diversen Coins nicht als Währung durchsetzen, sondern als langfristige Geldanlagen. Dann wiederum wäre am Markt Platz für viele Krypto-Anlagen, wir sollten sie aber nicht mehr Währungen nennen.

Eine vernünftige Strategie, so vernünftig wie Bitcoin eben sein kann

Die Wahrheit liegt wahrscheinlich dazwischen: Bitcoin ist ein knappes Gut, für das viele Leute im Moment viel Geld bezahlen. Aber neuere Krypto-Währungen mit interessanten Anwendungsfällen haben im Laufe des Jahres 2021 deutlich an Wert gewonnen. Im Vergleich zu Bitcoin wären sie die deutlich bessere Investition gewesen. Aber niemand kann dir heute sagen, wie sich der Markt in den nächsten 12 Monaten entwickeln wird. Befinden wir uns bereits mitten im Krypto-Winter? Oder beschließen die Aufsichtsbehörden endlich durchgreifende Regulierung oder greifen unerwartete Entwicklung auf den anderen Märkten auf Krypto über? 

Deshalb raten wir allen FOMO-geplagten Krypto-Investoren: Am besten nicht mehr als 5 % deines verfügbaren Kapitals und breit gestreut in deinen eigenen Krypto-Index, um nicht den Risiken einer einzelnen Währung ausgesetzt zu sein. Einzelne Währungen können nämlich auch einfach implodieren und ihre Gründer das Weite suchen … Investiere nicht alles in Bitcoin!

Kauf dir einen Korb aus 15 bis 20 Währungen mit dem Geld, das du zu investieren bereit bist. Bei coinmarketcap.com kannst du dir die Marktkapitalisierung der bedeutendsten Währungen anzeigen lassen, indem du nach „Market Cap“ sortierst. Dann investiere relativ zur derzeitigen Kapitalisierung. So hast du eine gute Balance zwischen Sicherheit und Chance. (So „sicher“ etablierte Krypto-Währungen wie Bitcoin und Ethereum eben sein können!)

Wo kann ich in Krypto investieren? (Stand: Januar 2022)

Grundsätzlich ist der Krypto-Markt mit seinen Börsen noch immer der wilde Westen und öffne auf keinen Fall eine der Bitcoin-Spam-Mails, die in deinem Postfach landen. Stattdessen empfehle ich dir drei Anbieter, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben, mit denen wir ein bisschen Erfahrung haben oder die Freunde und Bekannte nutzen und empfehlen können. Bedenke aber, dass der Markt eigentlich noch in den Kinderschuhen steckt. Das merkt man oft auch an den einschlägigen Börsen.

eToro

eToro ist ein israelischer Neo-Broker mit Social-Trading-Elementen, der auch den Handel mit Krypto-Währungen erlaubt. eToro wurde 2007 gegründet und hat Büros in Zypern, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Australien.  

Vorteile Nachteile
- Die Gebühren für den Kauf von Kryptowährungen wie Bitcoin sind teilweise niedriger als bei den Konkurrenten
- Das Unternehmen ist lange im Geschäft und wird in Großbritannien reguliert
- Webseite und App sind super simpel aufgebaut und für Anfänger geeignet
- Kauf und Verkauf sind einfach und intuitiv gestaltet
- Für manche ist der Social-Trading-Aspekt bestimmt interessant
- Es gibt nur eine mittlere Anzahl an Krypto-Währungen direkt auf eToro
- Gebühren für Krypto-Trading schwanken stark. Für Bitcoin fallen relativ niedrige Gebühren an, bei anderen Währungen können deutlich höhere Gebühren anfallen
- Es fallen außerdem Gebühren bei Inaktivität und bei der Auszahlung an
- Die Regulierung in Großbritannien beschränkt sich aber offenbar auf diesen Markt, andere Kunden in Europa laufen über den Sitz in Zypern

Depot bei eToro

Crypto, Aktien und ETFs mit Social-Trading-Aspekt, geeignet für Einsteiger und Fortgeschrittene

 Hier entlang.

Warum dieses Produkt?

  • Einfach und intuitiver Handel
  • Crypto, Aktien und ETFs
  • Social-Trading

Coinbase

Coinbase, Inc. ist eine amerikanische Aktiengesellschaft, die eine Plattform für den Handel mit Kryptowährungen betreibt und 2012 gegründet wurde. Über Coinbase können Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum und viele weitere, gehandelt und in Euro oder US-Dollar getauscht werden.

Vorteile Nachteile
- Der eigentliche Kaufprozess auf Coinbase ist einfach
- Coinbase bietet eine kostenlose Exchange Wallet an, außerdem gibt es eine persönliche Mobile Wallet, die Coinbase als App bereitstellt 
- Kostenlose Einzahlung über ein Euro-Bankkonto möglich
- Registrierung und Validierung in nur wenigen Minuten möglich
- Coinbase ist ein relativ teurer Handelsplatz, für den Trade verlangt Coinbase 1,49 % Gebühren und zusätzlich eine Spreadgebühr von 0,49 %

Hier geht’s zu Coinbase.

Bitpanda

Bitpanda ist ein Neo-Broker mit Börse für digitale Assets wie Kryptowährungen, aber auch der Erwerb von ETFs, Aktien und Edelmetallen ist über die Plattform möglich. Bitpanda hat auch eigene Kryptoindizes in Leben gerufen, in die du investieren kannst. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Österreich und wurde 2014 gegründet.

Vorteile Nachteile
- Die Registrierung erfolgt für deutsche Kunden schnell und einfach
- Sehr große Anzahl an Coins handelbar und unkomplizierte Aufbewahrung (laut Bitpanda auch in einem Cold Storage Speicher)
- Die App und die Webseite sind sehr übersichtlich und einfach gestaltet
- Der Kauf- und Verkauf von Währungen, sowie Einzahlungen von Euro sind intuitiv gestaltet
- Es ist möglich, einen Sparplan auch für Krypto-Währungen zu erstellen
- Die Gebühren für den Kauf von Kryptowährungen sind relativ hoch und die Preisgestaltung scheint etwas intransparent
- Die Aufbewahrung der Coins in einer eigenen Wallet kostet extra

Hier geht’s zu Bitpanda.

Zu guter Letzt

Abschließend möchte ich noch einmal deutlich machen, dass es auf dem Markt immer wieder deutlich und lang anhaltend nach unten geht und dafür könnte es alle möglichen Ursachen geben, die du nicht auf dem Schirm hast.

Definitiv auf dem Schirm solltest du Regulierung von Behörden und Regierungen haben. Asiatische Regierungen haben bereits mehrfach in den Markt eingegriffen, wonach es regelmäßig deutlich nach unten ging. Kürzlich hat China Geschäfte mit Krypto-Währungen verboten. Auch die neue amerikanische Regierung ist neuen unregulierten Krypto-Produkten gegenüber viel skeptischer eingestellt. Und jeder Eingriff durch Regulierung wird die Märkte bewegen.

Regulierung durch Regierungen ist immer langsamer als die Innovationen der Finanzmärkte. Das heißt, dass die Regierungen weltweit derzeit mit einer Aufholjagd beschäftigt sind, mit ungewissem Ausgang. Sei dir darüber im Klaren, wenn du heute Geld in Krypto steckst.

Außerdem ist wichtig für dich zu wissen, dass deinen Investitionen in Krypto keine reale Grundlage haben. Wenn du Aktien oder ETFs kaufst, hängen die Entwicklungen auf den Märkten und der Wert deiner Investitionen an den Geschäftsaussichten der enthaltenen Unternehmen.

Kaufst du Krypto-Währungen, kaufst du ein rein digitales Produkt, dessen Wert allein auf dem Vertrauen der anderen Marktteilnehmer beruht. Dies trifft auch auf Währungen wie den Dollar und Euro zu, aber es gibt Zentralbanken und Regierungen, die in einer Krisensituation alles dafür tun, den Vertrauensverlust in die eigene Währung zu begrenzen. Bei einem Absturz einer Krypto-Währung oder des ganzen Marktes wird keine Zentralbank einspringen.