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Altersvorsorge

Die drei Säulen der Altersvorsorge

Und warum das Konzept überholt ist

Letztes Update: 30.08.2023

Die Altersvorsorge in Deutschland steht auf drei Säulen: gesetzliche Rentenversicherung, betriebliche Vorsorge und private Vorsorge.

Sobald du dich nach dem Start ins Berufsleben (hoffentlich) mit dem Thema Altersvorsorge und Rente beschäftigst, stolperst du vielleicht über den Begriff der drei Säulen der Altersvorsorge. Das Modell der drei Säulen wird vor allem von Unternehmen genutzt, die dir gern private Rentenversicherungen oder andere Produkte verkaufen würden. Als Konzept kann es trotzdem nützlich sein, wenn du dich erstmals mit der Thematik beschäftigst.

Das sind die drei Säulen der Altersvorsorge

Das Säulenmodell wurde entworfen, um den Versicherten in der gesetzlichen Rentenversicherung deutlich zu machen, dass neben der verpflichtenden gesetzlichen Vorsorge noch weitere Maßnahmen nötig werden, wenn sie einen schönen Lebensabend verbringen möchten.

Bis in die 1990-Jahre war die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung für die meisten nämlich üppig (oder zumindest genug) und zusätzlich vorgesorgt wurde eher selten.

Aufgrund des Rückgangs der Geburten wird unsere Gesellschaft im Schnitt aber immer älter und die Rentenversicherung geriet in Finanzierungsnöte. Deshalb wurden und werden ihre Leistungen gekürzt und wir alle sind angehalten zusätzlich vorzusorgen.

Die drei Säulen der Alterssicherung in Deutschland sind

  1. die öffentlich-rechtliche Alterssicherung (oder Altersvorsorge),
  2. die betriebliche Altersvorsorge, sowie
  3. die private Altersvorsorge.

Zusätzlich zu deinen Pflichtbeiträgen in die staatliche Alterssicherung (überwiegend die gesetzliche Rentenversicherung), legt das Säulenmodell nah, dass du auch über deinen Arbeitgeber und privat vorsorgen solltest.

3 Saeulen Der Altervorsorge Details

Die drei Säulen der Altersvorsorge und ihre möglichen Bausteine im Überblick.

 

Die öffentlich-rechtliche Alterssicherung 

Die öffentlich-rechtliche Säule der Alterssicherung bleibt für die meisten die wichtigste Säule der Alterssicherung. Für alle Angestellten und einen Teil der Selbstständigen ist dies die Pflichtversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung. In manchen Berufen ist man in einem berufsständischen Versorgungswerk rentenversichert. Auch die Beamtenversorgung fällt unter diese Säule.

Ein Großteil der späteren Alterseinkünfte wird für alle Versicherten oder Beamten aus diesen Quellen stammen. Aber insbesondere Versicherte der gesetzlichen Rentenversicherung werden dazu angehalten, zusätzlich vorzusorgen, da die Leistungen zur Sicherung des Lebensstandards später kaum ausreichen werden.

Die betriebliche Altersvorsorge

In der betrieblichen Altersvorsorge ergänzt der Betrieb deine öffentlich-rechtliche Vorsorge und erhöht damit dein späteres Alterseinkommen um eine zusätzliche Rente. Dein Arbeitgeber wählt dabei die Anlageform aus, kümmert sich um das Organisatorische und zahlt die Beiträge.

Trotzdem lohnen sich für dich nicht alle Formen der betrieblichen Altersvorsorge. Du solltest auf jeden Fall genau hinschauen, ob das jeweilige Produkt für dich infrage kommt. Die Leistungen sind oft eher mittelmäßig und wenn du das Geld privat anlegst, hast du wahrscheinlich mehr davon.

Sollte dein Arbeitgeber die Leistungen vollständig aus der eigenen Tasche bezahlen, lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge für dich aber auf jeden Fall.

Mehr zur betrieblichen Altersvorsorge erfährst du hier bei uns, bei Stiftung Warentest oder bei Finanztip.de.

Die private Altersvorsorge

Unter private Vorsorge fällt eigentlich alles, was nicht öffentlich-rechtlich oder betrieblich geregelt ist. Darunter auch dein Sparbuch oder Tagesgeldkonto, das Geld unter deinem Kopfkissen, Vorsorge durch Immobilienbesitz, kapitalbildende Lebensversicherungen und alle Formen der Geldanlage in Wertpapiere, Fonds, ETFs.

Zusätzlich unterstützt der Staat auch einige Formen der privaten Rentenversicherung durch steuerliche Erleichterungen oder Zulagen. Hierzu zählen Riester- oder Rürup-Verträge. Aber vor allem Riester-Verträge lohnen sich trotz der staatlichen Förderung nicht für alle. Auch hier könntest du besser beraten sein, dein Geld selbst langfristig in günstige ETFs anzulegen.

Bei Finanztip.de erfährst du, für wen sich ein Riester-Vertrag derzeit vielleicht lohnt.

Wie gehe ich vor?

Wie oben bereits erwähnt, versuchen dir Versicherer oder Banken ihre Produkte anzudrehen, indem sie dir die drei Säulen vors Gesicht halten. Falle nicht darauf rein! Die Renditen sind meistens ziemlich mies. Das Problem mit allen Rentenversicherungen ist, dass die Versicherung natürlich daran verdienen muss und dir die besten Optionen deshalb in der Beratung nicht vorgestellt werden. Für diese gibt es auch kaum Provision.

Sieh dir hier unseren ausführlichen Artikel zur Altersvorsorge in Deutschland genau an. Du erfährst darin alles, was wir derzeit empfehlen und nützliche Links zu all unseren Beiträgen. Das ist alles völlig kostenlos.